"Im
Bündnis mit den Regierungen der USA, GB und der PUK gegen das
Regime Saddam Hussein und dabei in Kauf nehmen, daß die
irakische Bevölkerung enorm leidet? - NEIN!"
Tobias Pflüger, IMI, Tübingen, 29. März 2001
Hallo Hans Branscheidt!
Jetzt reicht es. Wir kennen uns bisher leider nicht persönlich,
inzwischen bin ich aber ziemlich verärgert über Dein / Ihr
Vorgehen.
Du verbreitest / Sie verbreiten üble Diffamierungen über
diejenigen, die einen Aufruf zur Aufhebung bzw. Nichteinhaltung
des Embargos gegen den Irak unterschrieben haben
(http://www.embargos.de).
Ein Zitat aus der e-mail "Eine
Konferenz der irakischen Opposition (INC) in London":
'der (pro Saddam agierenden) deutschen
"Friedensbewegung"'
Diese Diffamierung ist mehrfach übel:
1. Wir / ich agieren und agierten nie "pro-Saddam".
2. Es scheint Vorbehalte von Dir / Ihnen gegen die
Friedensbewegung zu geben, welche sind dies? Warum
"Friedensbewegung" in Anführungszeichen?
Es geht hier um eine politische Frage:
Soll man / frau sich einsetzen für die Aufhebung bzw.
Nichteinhaltung der Sanktionen gegen den Irak, die unzweifelhaft
die Bevölkerung massivst und nicht die Regierung treffen? (Im
Gegenteil die Regierung schiebt die meisten Probleme auf dieses
Embargo (und weg von sich)).
Ich denke wir sollten uns für die Aufhebung der Sanktionen
einsetzen.
Eine Aufhebung der Sanktionen und ein Ende des Krieges gegen den
Irak durch die USA und Großbritannien würde sich im übrigen
auch - da bin ich mir sicher - automatisch gegen die gesamte
jetzige irakische Regierung richten. Sie hätte keine
"Ausreden" mehr.
Du schlägst / Sie schlagen ein anderen Weg vor: Im Bündnis mit
den Regierungen der USA und Großbritanniens und der PUK sollen
wir uns gegen das Regime Saddam Hussein engagieren und dabei in
Kauf nehmen, daß die irakische Bevölkerung enorm leidet.
Nein! Diese Bündnispartner sind nicht meine Bündnispartner. Die
USA und Großbritannien sind diejenigen, die die Situation durch
ihren Krieg gegen den Irak immer weiter verschärfen.
Eine finanzielle Hilfe der USA für die genannte irakische
Opposition ist Dir / Ihnen offensichtlich nicht peinlich.
Du machts / Sie machen eine ausschließliche Lobbypolitik für
die Positionen der PUK, das reicht aber für die gesamte
Konfliktsituation im
und um den Irak bei weitem nicht aus.
Ist die in der e-mail "Eine Konferenz der irakischen
Opposition (INC) in London" die Position von Dir / Ihnen
persönlich oder von medico?
Ich bin gerne für politische Diskussionen, nur bitte diese
Diffamierungen in Zukunft unterlassen!
Tobias Pflüger