Kurdistan aktuell
Hans Branscheidt
Medico international
Am 16.3. trafen sich in Nürnberg anläßlich einer eintägigen
Erinnerungsdemonstration im Zeichen von Halabja in der
Lorenzkirche.
Die versammelten Organisationen beschlossen einen (teilweise von
mir bereits letzte Woche veröffentlichten) manifestativen Text,
der mit Erwartungen schließt, die sich an die internationale
Öffentlichkeit und auch an die deutsche Friedensbewegung
richten. Ein kürzlicher Aufruf zur Aufhebung des Embargos, von
deutscher Seite aus verbreitet, verzichtete großzügig auf die
Mühe, in demokratischer Weise die Menschen im Irak und die die
Leidtragenden der täglich fortdauernden Vertreibungspolitik
durch Saddam Hussein auch nur zu erwähnen.
a) Die internationale Staatengemeinschaft soll endlich das
Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes anerkennen und in
diesem Sinne auf die betreffenden Staaten, in denen Kurden leben,
einwirken.
b) Die internationale Staatengemeinschaft soll endlich gegen die
Vernichtungs- und Vertreibungspolitik des irakischen Staates
gegen die Kurden Maßnahmen ergreifen.
c) Eine internationale Kommission soll die Situation der Kurden,
besonders die Lage der Bewohner von Halabja und das Schicksal der
Opfer der Anfal-Offensive und der Vertriebenen aus den
irakisch-besetzten Städten Kirkuk und Khanakin, untersuchen.
d) Die menschenrechtsverletzungen in den kurdischen Gebieten im
Irak, in der Türkei, im Iran und Syrien sollen nicht mehr durch
die Weltgemeinschaft als innere Angelegenheiten dieser Länder
betrachtet werden, sondern sie sollen international verurteilt
werden.
Kurdische Gemeinde Nürnberg, Kurdistan Arbeitervereinigung e.V.,
Kurdische Mutter-und Kind Gruppe,
Verein zum Schutze der Menschenrechte der Kurden e.V.,
Kurdish Fine Arts Society,
KNC, KPKI, PDK, PDKI, PSK, PUK, YI, YBI.